Am 17. Februar 2025 wird auf der Books at Berlinale ein von der Frankfurter Buchmesse kuratiertes Profi-Dating zwischen Autoren und Filmproduzenten stattfinden.
In stürmischen Zeiten scheint es ratsam, Verbündete zu suchen. Dieser Überlegung folgt auch heuer wieder die Messe Frankfurt, die seit 20 Jahren gemeinsam mit dem europäischen Filmfestival Berlinale die Koproduktion Books at Berlinale veranstaltet. Dabei geht es kurz gesagt darum, die Expertise der Frankfurter Buchmesse einzubringen in Form von Buchvorlagen, die sich nach Ansicht der Experten besonders gut für eine Verfilmung eignen. Neben dem Inhalt spielen bei der Auswahl auch Trends und Moden eine Rolle, gute Vermarktbarkeit sowieso.
An einem Tag während der Berlinale, in diesem Jahr dem 17. Februar, erhalten Autorinnen und Autoren der zehn erfolgsversprechendsten Bücher die Gelegenheit, ihr Werk vor potenzieller Kundschaft zu präsentieren: Filmproduktion trifft auf Rechteverwertung in Form einer moderierten Pitch-Veranstaltung. Stattfinden wird das Ganze in der zentral gelegenen neuen Eventlocation Octogon, moderieren wird Autorin Syd Atlas („Es war einmal in Brooklyn“).
Book to Screen
Die Idee der Mehrfachverwertung gefragter Inhalte und Marken ist alles andere als neu. Zuletzt ist es fast schon Standard geworden, dass Content Creators zumindestens auf Tour gehen, im Idealfall durch ihre Persönlichkeit schon nahelegen, welche Produkte sich mit ihnen verknüpfen ließen. Davor ist auch die bislang eher als konservativ geltende Buchbranche nicht verschont geblieben. Kein Erfolgsautor, der nicht auf mehrwöchige Lesereise geschickt würde, um den Absatz anzukurbeln.
Auch das Treiben auf Social Media-Seiten im WWW wird von Verlegern mittlerweile mit Argusaugen verfolgt, Stichwort BookTok. Kein Trend, der unentdeckt bliebe. Anstatt abzuwarten, bis Filmproduzenten von selbst eine verfilmenswerte literarische Vorlage entdecken, kann man ja ein paar Appetizer verabreichen. Schließlich leidet die Filmbranche unter denselben Problemen wie das Verlagswesen: Überfülle an Angebot, Stagnation bei den Inhalten, Kostenwachstum. Vor diesem Hintergrund ist jede Synergie willkommen.
Angstgegner Generative KI
Eine weitere Parallele zwischen Film- und Buchwelt ist die plötzlich aufgetauchte Bedrohung durch sogenannte Generative Künstliche Intelligenz respektive die mächtigen Big-Tech-Unternehmen dahinter. Diese Angebote beanspruchen längst für sich, nicht nur die Inhalte, sondern auch die Verwertungsprozesse komplett ersetzen zu können. Zwar ist vieles davon eher Wunschgedanke, doch erste Auswirkungen haben Mitarbeitende der Filmindustrie schon zu spüren bekommen. Ganz abgesehen von der Schwierigkeit, Urheberrechte gegenüber Computerfirmen zeitnah geltend machen zu können.
Viele Fragestellungen befinden sich noch in juristischem Neuland, sodass automatisierter geistiger Diebstahl nicht geahndet werden kann. Ein Grund mehr, sich durch Kooperation zu wappnen. Die ausgewählten potenziellen Filmvorlagen reichen dabei vom Roman bis hin zu Young Adult. Interessierte Filmschaffende können sich unter der E-Mail-Adresse books@berlinale.de bis 7. Februar 2025 für die Teilnahme anmelden.
Foto: Carlos Collado
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Quelle: Messe & Event Magazin
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